Kerosin besteuern

Zur Europawahl beteuerten plötzlich fast alle Parteien, sich für die Besteuerung von Kerosin für Flugzeuge einzusetzen, wohl wissend, dass dies nur mit internationaler Vereinbarung möglich ist.

Aber:
„Nach EU-Recht ist es seit 2005 möglich, Kerosin national zu besteuern. Diesen Weg haben beispielsweise die Niederlande und Norwegen schon beschritten. Dass die Kerosinsteuer für Flüge innerhalb Deutschlands machbar ist, hat eine Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes schon früh belegt: Das Gutachten von Prof. Dr. Eckhard Pache (Universität Würzburg) wurde vom ehemaligen Abteilungsleiter im Bundesumweltministerium, Dr. Uwe Lahl, , am 10. März 2005 auf Einladung des VCD am Frankfurter Flughafen der Öffentlichkeit vorgestellt.“
(Aus: VCD: Kerosinsteuer – notwendig und machbar)

Getan wurde nichts!

Aber seit 2011 gibt es zumindest die Luftverkehrsabgabe (sog. Ticketsteuer, berechnet pro Passagier), die aber in der Gesamthöhe gedeckelt ist (eine Milliarde pro Jahr). Daher wurde diese Abgabe pro Passagier im Verlaufe der Jahre gesenkt.

Zu den Begriffen:
Für die Flüge mit Kolbenmotor wird nicht Kerosin verwendet, sondern das sog. Flugbenzin, das höherwertig ist. Hier gelten ähnliche Regeln wie im Straßenverkehr.
Kerosin: „Das ist ein eher billiges Zeug, praktisch ein einfaches Petroleum. Es gibt Camping-Kocher, die man damit befeuert – das, was man bei uns „Petroleum-Kocher“ nennt, ist in USA ein „Kerosin“-Kocher. Wenn Sie bei diesen Kochern Kerosin mit Flugbenzin verwechseln würden, gäbe es eine böse Überraschung!.
Nur dieses Kerosin wird nicht versteuert, wie das EU-Urteil vom 5.4.2006 bestätigt – wenn es gewerblich genutzt wird (private Diesel-Motor-Flugzeuge müssen auf das Kerosin auch Steuer bezahlen).
Dieses Kerosin wird oft von Medien und Politikern fälschlich als „Flugbenzin“ bezeichnet.

Dagegen tanken praktisch alle mit Kolbenmotor angetriebene Sport- und Reiseflugzeuge „Avgas“ („Aviation-Gasoline“)- zu deutsch „Flugbenzin“. Dieser Sprit ist ähnlich dem Superbenzin für Autos – und wird noch höher versteuert als Auto-Super.“

(Auszug aus: Deutscher Experimentalflug Freiburg e.V.

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