Die EU-Kommission hat den 2. Umweltbericht zur Luftfahrt veröffentlicht
Im Ergebnis wird zwar anerkannt, dass die Verbesserungen sowohl bei Lärm als auch bei CO2 und Luftschadstoffen pro Flug bzw. Passagier nicht unerheblich sind. Allerdings können diese Bemühungen die Belastungen, die von dem erwarteten deutlichen Anstieg des Flugverkehrs ausgehen, bei weitem nicht nicht kompensieren.
Zum Vergleich: Die Zahl der Flüge hat zwischen 1990 und 2014 um 80 Prozent zugenommen, zwischen 2014 und 2017 um 8 Prozent und wird voraussichtlich zwischen 2017 und 2040 um weitere 42 Prozent zunehmen.
Da der Luftverkehr in den kommenden Jahren jedoch weiter steigen wird – der Bericht prognostiziert plus 42 Prozent von 2017 bis 2040 –, wird die Umweltbelastung durch den Sektor in Europa weiter zunehmen. Um bis 2050 das Ziel der EU von Netto-Null-Emissionen zu erreichen, muss der Flugsektor uneingeschränkt in Lösungen zur Dekarbonisierung des Luftverkehrs investieren.
Fazit: Wachstum der Luftfahrt ist scheinbar unabänderlich. Die Technik soll es nun richten. Lösung soll die Dekarbonisierung auch im Luftverkehr sein: Treibstoff aus Holz oder ähnlich. Bisher gibt es nur zaghafte Versuche dazu.
Eine Studie der TU Chemnitz untersucht, in welchem Maß sich die Zahl der Flugbewegungen in Europa bei unveränderter Transportleistung reduzieren lässt. Es wird eine Optimierung der Flugbewegungszahlen für ein europäisches Flugnetz der 140 meistbeflogenen Strecken vorgenommen. Dabei werden alle Passagiere, die an einem Stichtag tatsächlich geflogen sind, befördert.
Es zeigt sich, dass bei gleicher Passagiertransportleistung die Zahl der Flugbewegungen auf 1/3 des gegenwärtigen Niveaus reduziert werden kann. Statt mit jetzt 2.040 Flügen pro Tag in diesem Netz kommt man mit 738 Flügen pro Tag aus. Dabei kann die Verbindungsgüte teilweise sogar
verbessert werden, weil alle Flüge des Netzes aufeinander abgestimmt sind. Das bedeutet: Die gegenwärtige Luftverkehrsstruktur besitzt erhebliche Reserven. Es gibt zu viele Flugbewegungen, die redundant sind.
Zusammenfassend sagt die Studie: Wer ein effizientes Luftverkehrsnetz mit optimierter Zahl von Flugbewegungen in Europa erreichen will, der könnte zum einen die Zahl der Slots an den großen Flughäfen verringern. Die (i) Stundeneckwerte könnten herabgesetzt werden. Das führt dann automatisch dazu, dass der Einsatz größerer Maschinen lohnend wird. Dies kann durch entsprechende (ii) Entgeltstrukturen an den Flughäfen weiter gefördert werden. Schließlich muss es den Reisenden (iii) leicht gemacht werden, auf einem Umsteigeflugdie Airlines zu wechseln, um die für sie jeweils optimale Verbindung zu erreichen
Die IG Fluglärm hätte noch weitere Vorschläge: keine Billigflieger, Besteuerung des Flugbenzins, kein weiterer Ausbau der Flughäfen u.ä., um das Wachstum im Flugverkehr zu stoppen.
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