25.04. – Tag des Lärms

Nach Verkehrslärm (Straßen-, Schienen- oder Flugverkehr) werden Nachbarinnen und Nachbarn am häufigsten als Lärmquelle angeführt. Im Rahmen des persönlichen Mobilitätsverhaltens gibt es viele Möglichkeiten, Lärm und den Ausstoß von Luftschadstoffen zu verringern, z.B. durch die Wahl des Verkehrsmittels oder die Fahrweise.

Auszug aus einem Artikel des SPIEGEL vom 18.03.1968:

„Lieber Gott“, flehte Kurt Tucholsky im Jahre 1927, „gib mir den Himmel der Geräuschlosigkeit, gib mir die Ruhe, die Lautlosigkeit und die Stille. Amen.“
Tucholsky suchte — vor Hundegebell und Babygeplärr — noch Zuflucht im Gebet.
Jeder vierte Streit zwischen Nachbarn hat immer noch die klassischen Krachquellen zum Gegenstand: Klavierspielen, Klospülung und Festeslärm, Hundegebell und Hühnergackern.Aber die neue krankmachende Lärmwoge, in den letzten Jahren zunehmend Forschungsobjekt für Mediziner, Psychologen und Soziologen, kam mit den sogenannten Segnungen des Maschinen-Zeitalters: Bagger und Planierraupen, Zementmischer und Dampfhämmer, Autoschwärme und Luftflotten.Am schlimmsten sind derzeit die Anrainer von Flughäfen betroffen. Allein in der Bundesrepublik werden allnächtlich fast 40 000 Schlafbedürftige durch Fluglärm aufgestört. In Trudering und Harlaching  fallen Ziegel von den Dächern, wenn die Boeings von München-Riem abheben. (Ergänzung: auch in Frankfurt passiert dies)
Ein Offenbacher Bürger schickte dem Direktor des Frankfurter Rhein-Main-Flughafens eine Postkarte und machte seinem Zorn auf einen Piloten Luft, der „nachts um 3/4 vier das Gebiet zwischen Krankenhaus und Rosenhöhe“ überflog: „Ich wünsche ihm nichts Schlechtes, aber er soll die Scheißerei acht Tage haben, 50 Prozent dünner wie das Mainwasser …“
Eines Tages wird der Mensch den Lärm ebenso unerbittlich bekämpfen müssen, wie die Cholera und die Pest.

Robert Koch (1843 – 1910), deutscher Bakteriologe, Nobelpreis für Medizin 1905

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