Die Meldungen über den Fluglärm, der vom Verkehrsministerium nicht als solches gesehen wird, ließ Elisabeth Schneider, IGF-Vorstandsmitglied, zur Feder greifen. Ihr Leserbrief erschien in verschiedenen Zeitungen zum 1. April. ( Frankfurter Rundschau, Hanauer Anzeiger und Gelnhäuser Tagblatt). Aber leider kein April-Scherz.
Leserbrief
zu Artikel „Fluglärm in Abrede gestellt“ in der Wochenendausgabe vom 25./26.3.2017 im Regionalteil Hanau Main-Kinzig
Keine Ohren?
Da haben wir‘s. Im Main-Kinzig-Kreis gibt es also keinen Fluglärm, sagt das Verkehrsministerium in Wiesbaden zu den Kommunalpolitikern. Man beruft sich dabei auf den sog. Energieäquivalenten-Dauerschallpegel (Laeq), dies ist ein Lärmpegel, der sich durch die Mittelung über das ganze Jahr ergibt. Er wird nicht gemessen, sondern berechnet.
Die tatsächlichen Messungen zeigen aber sehr wohl Spitzenwerte von 80 dB(A) bereits in der Nacht um 05 Uhr. Wenn die Menschen dadurch aus dem Schlaf gerissen werden, dann nutzt es ihnen wenig, dass an anderen Tagen (mit Ostwind), kein Flugzeug zu hören ist. Wenn Kinder in Schulen unter dem Lärmteppich schlechter lernen, so können sie sich trösten, dass sie statistisch keinen Lärm haben.
Ja, da fragt man sich aber doch, warum in den neuerstellten Häusern im Hanauer Bereich mit Schallschutz und automatischer Belüftung geworben wird. Die Bauindustrie hat die „Käfighaltung“ der Menschen bereits einkalkuliert.
Dass Fraport und die Fluggesellschaften den von ihnen verursachten Lärm negieren, ist nicht anders zu erwarten. Wenn aber das Wiesbadener Verkehrministerium auch so spricht, dann scheint man davon auszugehen, dass die Bürger im Main-Kinzig-Kreis keine Ohren haben.
Elisabeth Schneider, Rodenbach
hinzugefügt war ein Graphik, die eine Messung aus Hasselroth-Niedermittlau mit 80 dB um 5 Uhr früh zeigt. Bei den Leserbriefen werden aber solche Abbildungen nicht hinzugefügt, erklärte der Redakteur, der sich per Telefon überzeugte, dass hinter dem Brief eine reale Person steht.
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