Wenn der Parkplatz mehr kostet als der Flug …

Dem Blog waldbesetzung.blogsport.de – Widerstand gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens – wurde folgender Beitrag entnommen:

…dann ist etwas faul am Geschäftsmodell der europäischen Luftverkehrswirtschaft, meint die amerikanische Kolumnistin Victoria Moores in einem Beitrag für den Blog „Air Transport World“.

Zuletzt sei sie von London nach Genf für 58 Pfund geflogen, und zurück in den USA hätte sie der vergleichbare Flug New York-Atlanta umgerechnet 240 Pfund gekostet -kilometerbereinigt 3,1 mal so teuer.

Dass der europäische Markt im Vergleich zum regulierten und aufgeteilten amerikanischen Markt ein nachfrageorientierter Markt mit Billigpreisen sei, erklärt sie sich mit den Ueberkapazitäten, welche die Airlines , angefeuert durch den niedrigen Oelpreis, auf den Markt werfen würden.
Ein Ende des Aufbaus von Ueberkapazitäten sei aber auch bei steigenden Oelpreisen nicht zu erwarten, zumal aggressive Anbieter wie Ryanair oder Wizz einen Preiskrieg für weiteres Wachstum führen würden.

Am meisten habe sie aber aufgeregt („most shocking“) dass der Parkplatz für 5 Tage in Heathrow mit 113,70 Pfund mehr als doppelt so teuer gewesen sei wie der Flug.
Sie habe sich bei leitenden Ausbau-Planern in Heathrow erkundigt was es koste, so einen Parkplatz zu bauen : 10.000-15.000 Pfund.
Ihr Fazit:
“ Es ist verrückt, dass das Mieten eines schnöden Parkplatzes mehr kostet als der Flug mit einem millionenschweren High-Tech- Jet.Da stimmt etwas überhaupt nicht“

Auch in England waren die Parkgebühren an Flughäfen in den letzten Wochen Gegenstand zahlreicher Zeitungsberichte. Die höchsten Gebühren hat der City-Airport London. Er argumentiert mit der exponierten Lage in der Grossstadt. Anders der Flughafen Heathrow: Die hohen Gebühren seien politische Preise, um die Anfahrt mit anderen Verkehrsmitteln attraktiver zu machen. Nur so seien die Lärm- und Verschmutzungs-Minderungsziele , zu denen sich der Flughafen zugunsten des Baus einer neuen Startbahn verpflichten müsse, einzuhalten.

Das Ziel der Billigflieger, grosse Marktanteile zu erwerben, hängt auch mit ihrer Strategie zusammen, das Geld künftig mit individuell geschneiderten Angeboten der gesamten Reisekette verdienen zu wollen. Man wolle das „Amazon des Reisens“ werden, so der Vertriebschef von Ryanair.

Bildquelle:  www.welt.de, Illustration Billigflieger

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