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Umweltpfarrer Dr. Hubert Meisinger äußert in einer Pressemitteilung der ZGV sich kritisch zur Kooperation zwischen Fraport und dem Billigflieger Ryanair.
„Alles Schall und Rauch?“ oder: Wie Fraport die Begründungszusammenhänge
im Planfeststellungsbeschluss zum Bau der Landebahn Nord-West in den Wind
schlägt
Umweltpfarrer Dr. Hubert Meisinger äußert sich kritisch zur Kooperation
zwischen Fraport und dem Billigflieger Ryanair
Mainz, 3. November 2016. Ryanair am Verkehrsflughafen Frankfurt/Main? „Mit
dieser Entscheidung der Fraport müssen sich alle, die sich auf die Ergebnisse des
Mediationsberichtes berufen und die Entscheidungsgründe des
‚Planfeststellungsbeschlusses Ausbau Flughafen Frankfurt Main‘ kennen, wie vor
den Kopf geschlagen fühlen“, so der Referent für Umweltfragen im Zentrum
Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN in Mainz, Pfarrer Dr. Hubert
Meisinger.
In beiden Dokumenten werde betont, dass die Drehscheibenfunktion des
Frankfurter Flughafens beispielsweise durch den Flughafen Hahn ergänzt
werden soll und zwar insbesondere mit Blick auf das Segment der Low-Cost-
Gesellschaften und Urlauberverkehre .
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Nun aber, so Meisinger, „tritt Frankfurt in Konkurrenz zum Flughafen Hahn“ und
versuche beispielsweise durch zu genehmigende Nachlässe bei den
Flughafenentgelten, insgesamt noch mehr Billig-Flüge nach Frankfurt zu holen.
Im Hintergrund steht, dass das Aufkommen an Flugbewegungen hinter die
Prognosen, die den Ausbau des Frankfurter Flughafens mit begründet hatten,
zurückgefallen ist.
Diese Entscheidung „konterkariert alle Bemühungen um mehr Lärmschutz in der
Region“, kritisiert Meisinger. Denn schon in einer Reaktion der Lufthansa
überlege deren Chef, Carsten Spohr, die Lufthansa-Billiglinie Eurowings auch von
Frankfurt aus starten zu lassen und in Zukunft möglicherweise mehr gebrauchte
statt neue Flugzeuge kaufen und auf der Kurzstrecke einsetzen zu wollen.
„Lärmschutz geht anders“, betont Meisinger und stellt dabei auch das
Wachstumsmodell in Frage, das dieser Entscheidung zugrunde liege und
ökologische und soziale Grenzen nicht berücksichtige.
Er fordert darüber eine Diskussion insbesondere im Konvent des Forums
Flughafen und Region, der am Freitag, den 4. November 2016 zu einer Sitzung
zusammenkommt, damit die Interessen der lärmgeplagten Anwohnerinnen und
Anwohner deutlich ausgesprochen werden können. Meisinger vertritt die
hessischen Kirchen im Konvent des Forums Flughafen und Region.
https://wirtschaft.hessen.de/verkehr/luftverkehr/ausbau-flughafen-frankfurt/planfeststellungsbeschluss (dort Entscheidungsgründe Teil IV)
„Die Planfeststellungsbehörde verkennt nicht, dass eine enge Kooperation zwischen den Flughäfen
Frankfurt-Main und Hahn … wünschenswert ist und in Bezug auf bestimm te Verkehrssegmente – vor allem
den Verkehr von so genannten Low- Cost-Gesellschaften sowie mit Einschränkungen auch bestimmte
Segmente des touristischen Passagierverkehrs und Luftfrachtverkehrs – zu einer gewissen Entlastung
des Flughafens Frankfurt Main und einer Konzentration auf die Kernfunktion des Passagier- und
Frachtdrehkreuzverkehrs beitragen kann. … “
Bericht Mediation Flughafen Frankfurt/Main (S.25): „Flüge, die nicht in die Drehscheibe des
Rhein-Main-Flughafens eingebunden sind, können aus Frankfurt weg und möglicherweise auf diese
Flughäfen [i.e.: Wiesbaden- Erbenheim und Hahn] verlagert werden. Der Urlauberverkehr in die
Mittelmeerregion (ca. 20.000 Flugbewegungen in 1998) sowie Teile des Frachtverkehrs (z. B.
Postflüge mit 7.000 Bewegungen in 1998, Kurier und Expressdienste) sind nicht direkt von der
Drehscheibenfunktion des Frankfurter Flughafens abhängig.“[/read]
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