Der Deutsche Fluglärmdienst (DFLD) informiert über alle angemeldeten Fluglärm-Messstationen. Auf der Karte lassen sie sich anklicken und es erscheint die jeweilige Messwerte-Kurve im Tagesverlauf. Hier Infos zu drei Stationen im Kinzigtal, die die Landeanflüge auf der Center-Bahn und der südlichen Bahn des Frankfurter Flughafens erfassen.
1. Station Rodenbach***
Die drei Sternchen kennzeichnen Stationen mit sog. Klasse 1-Geräten, oft das SPM483 der Firma GfS in Hofheim.
Die Station auf dem Rathaus-Dach in Rodenbach ist nunmehr nach drei Monaten Ausfall (Kalibrierung u.a.) wieder Betrieb. Bei dieser Station fällt auf, dass tagsüber die Schallpegel nicht unter 55 dB(A) sinken. Eine Begehung (IGF und Gemeindeverwaltung Rodenbach) ergab, dass der Mast mit dem Mikrofon zu nahe an einem Dachventilator (Entlüftung) aufgestellt war. Die Messungen mit einem Handschallpegelmesser ergab Unterschiede von ca. 5 dB(A), je nachdem wie groß der Abstand vom Ventilator war. Hoffentlich kann die Gemeinde die Position des Mastes bald verändern.
Zu hohe Dauer-Hintergrundgeräusch-Pegel behindern die Ermittlung der korrekten Zahl der Überflüge und damit die Ermittlung der Fluglärmkenngrößen.
2. Station Hasselroth/Niedermittlau***
Diese Station zeigte sehr hohe Messwerte. Zur Ergründung der Ursachen wurde das Umwelthaus Frankfurt kontaktiert, das für drei Monate eine mobile Messstation zur Verfügung stellte.
Der Vergleich der Messwerte war der Anlass für zeitaufwändige Überprüfung mit (teuren) Klasse 1- Handschallpegelmessern durch die IGF. Sicherheitshalber wurde die Kalibrierung mit Unterstützung der Fa. GfS wiederholt. Das Gerät und das Mikrofon arbeiteten einwandfrei. Auch hier war die Position des Mikrofons die Ursache für die zu hohen Messwerte. Trotz großer Abstände zu Wänden und Dach gab es wohl Reflexionen (mit „Brennpunkt“). Mit einer neuen Mikrofonposition stimmten die Messwerte mit der mobilen Station überein. Seit 21.11.2014 ist die Station wieder in Betrieb.
3. Station Rodenbach (Nieder-)
Diese einfache Station in Rodenbach ist mit dem Messmodul der Fa. AK-Modul-Bus, Bochum ausgestattet. Die Datenübertragung zum DFLD über Wireless-Lan erfolgt mit Hilfe eines Kleinst-Computers, der fast keinen Strom braucht (Raspberry Pi).
Nachdem der Schallpegel der Glocken der benachbarten Kirche auf 90 dB(A) stieg (normal sind 65 db(A)), wurde das Messmodul an den Hersteller eingeschickt. Es war defekt. Seit dem 06.12.2014 arbeitet auch diese Station wieder.
Die Flugmessstationen arbeiten in der Regel vollautomatisch. An diesen drei Beispielen wird aber ersichtlich, dass doch Probleme auftreten können. Wegen der Bedeutung des Monitoring des Fluglärms bietet die IG-Fluglärm hier Unterstützung an.
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